Der Himbeerpflücker

Komödie in drei Akten von Fritz Hochwälder

»Ortsgruppenleiter Konrad Steisshäuptl!  Die Kisten mit'm Zahngold... zu Befehl, jawohl: verwertet... Aber geh, wem hätt ich's abliefern soll'n damals... eine unruhige Zeit... was hätt' ich denn machen soll'n damit, im Katzlsee versenken?   die Werte wären der Menschheit entgangen und die Menschheit... bin ich!«

Wegen der Corona-Pandemie musste die Premiere leider auf einen späteren Zeitpunkt verschoben werden.

Wie Konrad Steisshäuptl nach dem Krieg zu seinem Reichtum gekommen ist, ist ein wohlgehütetes Geheimnis. In seinem Gasthof „Zum weißen Lamm" treffen sich die Honoratioren des Dorfes Bad Bräuning: Schuldirektor Huett, Fabrikdirektor Stadlmeier und Doktor Schnopf, um nur einige zu nennen. Sie grüßen sich mit „Heil, die Herren" und sind sich einig, dass die Zeit des Sieges nur aufgeschoben ist.

Als das Gerücht auftaucht der „Himbeerpflücker", ein berühmt berüchtigter NS-Verbrecher, brauche Asyl und Fluchthilfe, sieht der Club der Alt-Nazis sich in der Pflicht zu helfen, wenn auch nicht nur aus altruistischen Gründen. Wie der Zufall es will, quartiert sich ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt ein Trickbetrüger im Gasthof ein, der bald merkt, dass er für jemand anderes gehalten wird. Dass seine Tochter Sieglinde ihn besonders attraktiv findet, lässt Wirt Steisshäuptl hoffen, dass er sein Geheimnis wahren kann.

 

In der Form eines Schwanks behandelt Hochwälder die Geschichte der Zwangsgemeinschaft einer Handvoll unsympathischer Altnazis, die allesamt in bürgerlichen Existenzen abgetaucht sind und für ihren eigenen Vorteil über Leichen gegangen sind und wieder gehen würden. Sie führen eine menschenverachtende Sprache, die wir heute 1:1 von Politikern der rechten und rechtsradikalen Parteien kennen.

Kay Link hat in seiner Textfassung das Stück spielt eigentlich im Entstehungsjahr 1965 – die Aussagen der unverbesserlichen Nazis mit Reden von Politikern der sogenannten Alternative für Deutschland verschnitten erschreckend ist, dass dies bruchlos möglich war.

Regie:
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Dramaturgie: