Serse (Xerxes)

Oper von Georg Friedrich Händel

»Äußerst mitreißende Inszenierung... Das Ensemble ist im Koloraturen-Höhenrausch und darstellerisch eine Wucht... Ein gespannt-vibrierendes Spiel in  faszinierender Stimmigkeit.« Nordwestzeitung

»Fantastic Production. Very entertaining.« operascout

»Unterhaltsamer, beeindruckender Abend.« concerti

»Ein Opernabend auf dem Silbertablett« Berliner Theaterkritiken

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EIN GANZES ENSEMBLE IM KOLORATUREN-HÖHENRAUSCH

Im Großen Haus in Oldenburg feierte Händels Oper „Xerxes“ Premiere. Die Inszenierung ist äußerst mitreißend.

Gleich zu Beginn der Oper „Xerxes“ singt der Titelheld einen der berühmtesten Ohrwürmer von Georg Friedrich Händel: „Ombra mai fu.“ Er zelebriert dieses „Nie war ein Schatten“, aber vor allem sich: Ich, macht er klar, ich, der große König von Persien bin ein Mensch und Übermensch! Ganz am Ende schließt die Oper wieder mit dem „Ooooombra.“ Da singt der grandiose Sopranist Maayan Licht demütiger: Auch er hat nicht die Welt und über allem nicht ihre Gefühle beherrscht! Nur ein Viertelsekündchen Stille im Großen Haus des Staatstheaters. Dann der Beifallssturm.

Maayan Licht, der einzige Gast in dieser sonst allein mit hauseigenen Kräften besetzten fast dreistündigen Premiere der Oper von 1738, ragt heraus, ohne dass er das übrige Ensemble beiseite drängt. Der in Amsterdam ausgebildete Sänger führt seine Stimme leicht und locker, aber auch drängend und anrührend innig. Sehr stimmig baut er seine Koloraturen und Verzierungen auf. In seinen erfolglosen Liebes-Avancen liegt viel Melancholie und charakterlich ein Pendeln hin zum gefährlichen Luftikus. „In drei Tagen stehen wir in Europa!“ gibt er seinem Hauptmann Ariodate bei einer Auszeichnung erfolgreicher Krieger vor.

Regisseur Kay Link bringt in die wirre Handlung um auf die falschen Personen verteilten Liebschaften, welche die richtigen stören, einem dicken Koffer voll Situationskomik und einem riesigen Reservoir an Intrigen eine Ordnung, die immer noch das Geheimnis wahrt. Der historische Perser-Herrscher hat zwar fast 500 Jahre vor der Zeitrechnung sein Wesen und Unwesen getrieben. Aber zusammen mit der Ausstattung von Olga von Wahl spult sich hier eine zeitlose Geschichte ab.

Dazu steht zum einen das Haupt-Bühnenbild mit einer Gemäldegalerie, die Werke jeder Epochen feilbietet. Dazu agieren die Personen in historischen und modernen Kostümen, wechseln vor und hinter Gaze-Vorhängen die Zeiten, nutzen moderne Medien. Und sie hören am Heiligabend 1906 die erste Rundfunk-Liveübertragung – mit dem „Ombra mai fu.“ Festhalten lässt sich nichts inmitten des Zeit-Pasticcios. Wenn Xerxes Vorhänge fest umarmt, dann entwinden sie sich ihm in Weiten der Illusion und Sehnsucht. Wenn sich jemand in weiten Tüchern und Gewändern einhüllt und sicher und geborgen fühlt, dann verliert er sie.

Das Gesangs-Ensemble ist im Koloraturen-Höhenrausch und darstellerisch eine Wucht. [...]

Diese Oper ist ein gespannt-vibrierendes Spiel, insgesamt in einer faszinierenden Stimmigkeit.

Horst Hollmann, Nordwest-Zeitung

 

Fanstastic and very entertaining.

What a fantastic production of Xerxes at @Oldenburgischesstaatstheater. Very good singing & acting. Great vibes among the cast, not too much slapstick. Great use of the stage. Some cool theatrical effects such as the slow motion gun fight... This was a very entertaining night. [...]

Sometimes you come across productions that are just fun and everything feels in harmony. If you are in Oldenburg, you have to come see @kaylink_regie 's Inszenierung of Handels XERXES. Also very much recommended for opera newbies because the music is awesome and the staging is easy to follow, makes sense, and is entertaining. Skip the Netflix binge some day and go to the theater. You won't be disppointed.

operascout

 

Bilder seiner Ausstellung

Am Oldenburgischen Staatstheater macht Regisseur Kay Link Händels „Xerxes“ zu einem Museumsrundgang durch das Liebesleben des exzentrischen Herrschers. [...]

Serse [wird] zur Herrscherfigur, zum Kunstsinnigen und zum Liebhaber zugleich – ein Exzentriker, der durch seine Galerie zum Kurator seines eigenen Lebens wird. Dieses imaginäre Museum präsentiert in bildhistorischer Selbstvergewisserung Seeschlachten und Herrscherporträts; wechselnde Ausstellungsstücke greifen dabei die wechselnden Stimmungen auf.

Maayan Licht verkörpert den, selbst für Händels Verhältnisse, affektreichen Perserkönig mit einer sängerdarstellerischen Perfektion, die ihresgleichen sucht. Licht amalgamiert sonore, anschwellende Legatobögen mit butterweichen Koloraturen. Besonders beeindruckend ist seine Fähigkeit, in schnellen Wechseln Selbstverliebtheit, Neid, Gier oder Grandezza mimisch wie stimmlich darzustellen.

Doch was tun Freunde, Geliebte, Widersacher und das Volk, während Serse seine weltberühmte Platane besingt, Liebespläne schmiedet oder einfach nur an sich selbst verzweifelt? Nun: sie unterhalten. Denn Händels „Xerxes“ ist Tragödie und Komödie zugleich. Es erlaubt viel Überschwängliches und benötigt dies sogar, denn die Verstrickungen im barocken Liebes- und Verkleidungsspiel sind unverständlich wie zäh, die Namensflut ist ermüdend. Kay Link spielt hier die gesamte Klaviatur des Slapsticks aus. Seine Figuren bevölkern als Personal und – in Anlehnung an den Kino-Hit „Nachts im Museum“ – als erwachte Requisiten das Museum. Ein Besucher klebt sich gar an ein Gemälde. [...]

In seiner Deutung des Stoffs geht Link indes noch weiter. Er nutzt die Ouvertüre geschickt, um mit einem Prolog das Verhältnis der Brüder Serse und Arsamene in den Jugendtagen zu ergründen. Gleichzeitig deutet er den späteren König als queeren Charakter mit musischen Vorlieben. [...]

Insgesamt gelingt ein unterhaltsamer, musikalisch beeindruckender Abend.

concerti

 

Ein Opernabend auf dem Silbertablett

[...] Ein Meisterwerk, dessen Glanz aber erst sehr viel später gewürdigt wurde. In seiner Uraufführung erschien es dem Publikum noch zu ungewöhnlich, dass man Ernstes mit Heiterem vermengte und sich spottend über Herrscher, Liebende und ihre Leidenschaften erhob.

Heutzutage ist es die beste Möglichkeit, eine große Musik in Ihrer Vielfalt auf hohem musikalischen und schauspielerischen Niveau zugänglich zu machen. Und das ist hier einmal wieder bestens geglückt! Mit virtuosen, in  höchsten Tönen spielenden Stimmen und -immerhin- zwei  männlichen Sängern serviert ein kleines, feines Barockorchester mit Blockflöten und Theorbe unter der Leitung von Thomas Bönisch – immer eins mit Spiel und Stimmen auf der Bühne und dynamisch ausgefeilt – einen Opernabend auf dem Silbertablett.

Begeisterter Beifall für eine phantasievoll und durchdachte Inszenierung.

Berliner Theaterkritiken

(HIER können Sie die Rezension in Gänze nachlesen)

 

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Musikalische Leitung & Cembalo:
Regie:
Ausstattung:
Dramaturgie:

zu dieser Inszenierung (Fotos, Rezensionen etc. der Erstaufführung am Theater Detmold) finden Sie HIER.